Valentin : Audi V8 3.6Ltr. 250 PS. perlmutt-perleffekt, BJ 3/89. Seit Dezember 2014 in unserem Besitz
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Der Audi V8 (Typ 4C) ist das erste Oberklasse-Fahrzeug der Audi AG und wurde von Herbst 1988 bis Frühjahr 1994 produziert. Er war auch die erste Oberklasselimousine weltweit mit serienmäßigem .
Der Audi V8 basierte auf dem Audi 100 Typ 44/ und wurde bis 1994 insgesamt etwa 21.000 mal produziert.
Der werksinterne Code lautete D11. Anfangs sollte das Fahrzeug die Bezeichnung Audi 300 tragen, die jedoch noch vor Produktionsbeginn in Audi V8 umbenannt wurde.
Allgemeines
Mit dem Audi V8 und dessen Langversion (V8L) versuchte sich Audi in der Automobilen Oberklasse zu etablieren.
Wegen einer verfehlten Modellpolitik gelang das jedoch erst mit dem Nachfolgemodell des Audi V8, dem Audi A8. Der Audi V8 blieb weit hinter den prognostizierten Verkaufszahlen zurück. Dafür gab es mehrere Gründe: Zum einen war die Ähnlichkeit zu den „kleineren“ Modellen 100/200 nicht zu übersehen, obwohl es sich technisch um eine weitgehende Neukonstruktion handelte, zum anderen wurde schon kurz nach der Präsentation des Audi V8 das Nachfolgemodell des Audi 100, auf dem er basierte, vorgestellt – der Audi 100 C4 von 1990.
Außerdem wurde der V8 zunächst nur mit einer hochwertigen Ausstattung angeboten, die Ledersitze, Klimaautomatik, Automatikgetriebe und viele andere Ausstattungsdetails beinhaltete. Somit war er rund 30 % teurer als vergleichbare Basismodelle der Konkurrenz wie der S-Klasse von Mercedes-Benz oder der 7er-Reihe von BMW.
Das damals noch fehlende Image der Marke Audi, besonders im Oberklassensegment, spielte sicherlich auch eine große Rolle. Dadurch waren nicht viele Käufer aus der angestrebten Zielgruppe bereit, wesentlich mehr Geld für ein Auto mit weniger Imagewert auszugeben. Ein gewisser Startvorteil war jedoch, dass der V8 allradgetrieben war, als einziges damals angebotenes Fahrzeug der Oberklasse.
Der Audi V8 wurde ausschließlich mit einem Achtzylinder-Motor mit 32 Ventilen und vier obenliegenden Nockenwellen angeboten. Eine selektive Klopfsensorik und eine Motronic dienten der Motorsteuerung. Der Motor selbst wurde komplett aus Aluminium gefertigt, verfügte über einen Hubraum von 3,6 Litern (3562 cm³) und leistete 184 kW (250 PS) bei 5800/min. Das maximale Drehmoment des Motors von 340 Nm liegt bei 4000 1/min an.
Ab dem Modelljahr 1992 wurde alternativ ein stärkerer Achtzylinder-Motor mit 4,2 Litern (4172 cm³) und einer Leistung von 206 kW (280 PS) bei 5800/min angeboten. Das maximale Drehmoment des Motors beträgt 400 Nm bei 4000/min. Der 4,2 Liter Motor bot trotz des relativ geringen Leistungsunterschiedes spürbar bessere Fahrleistungen. Die Nachteile dieses Triebwerkes sind vor allem der hohe Kraftstoffverbrauch von etwa zwei Litern pro 100 km mehr im Vergleich zum 3,6-Liter-Motor und eine etwas geringere Laufkultur.
Die Karosserie war, wie damals schon bei Audi üblich, vollverzinkt.
Sie basierte auf der Baureihe des Audi 100/200 Typ 44, wurde jedoch grundlegend verändert. Im Frontbereich wurden alle Teile einschließlich Scheinwerfern, Motorhaube, Stoßstange und Kotflügel neu konstruiert.
Die Kotflügel vorne wurden ausgestellt, um die breitere Spurweite aufnehmen zu können. Die hinteren Türen sowie die hintere Stoßstange wurden daran angepasst und ebenfalls verändert. Die Rückleuchten wurden in einem zum damaligen Zeitpunkt neuartigen Verfahren komplett rot eingefärbt, während zum Beispiel die Blinker immer noch orange aufleuchteten.
Neben der Grundversion bot Audi den V8 auch in einer um 30 cm verlängerten Version an. Diese Langversion wurde bei Steyr-Daimler-Puch in Graz in einer Stückzahl von 271 Fahrzeugen produziert.
Ein Einzelstück blieb ein 1989 als Kombi (Avant) umgebauter V8, der im Besitz von Ursula Piëch, der Frau des damaligen Audi-Vorstandsvorsitzenden Ferdinand Piëch verblieb. Der Wagen befindet sich heute im museum mobile in Ingolstadt.
Der Audi V8 war der erste deutsche Oberklasse-Pkw, der mit einem permanenten Allradantrieb und Viergang-Automatikgetriebe angeboten wurde. Neben dem Automatikgetriebe arbeitete auch das Allradsystem quattro vollkommen selbsttätig.
Die Motorkraft wird automatisch anteilig auf die Achsen entsprechend ihrer Bodenhaftung verteilt, ohne dass der Fahrer manuelle Eingriffe, wie zum Beispiel das Zuschalten von Differentialsperren, vornehmen muss. Dafür sorgt eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, die das Zentraldifferential sperren kann, sowie ein Torsen-Differential an der Hinterachse.
Im normalen Betrieb wird die Motorkraft im Verhältnis 50:50 auf Vorder- und Hinterachse übertragen. Unter schwierigen Bedingungen aktiviert die elektronische Steuerung die Längssperre, wodurch im Extremfall 100 % des Drehmoments an eine Achse fließen können.
Aufgrund von Kundenwünschen wurde Anfang 1990 auch ein Fünfgang-Schaltgetriebe angeboten, das zum Modelljahr 1992 mit der Einführung des 4,2-Liter-Motors durch ein Sechsgang-Getriebe ersetzt wurde. Der größte Teil der Kunden bestellte jedoch weiterhin das Automatikgetriebe, weshalb Fahrzeuge mit Schaltgetriebe heute äußerst selten zu finden sind. Die Fahrzeuge mit Schaltgetriebe besitzen im Gegensatz zu den Fahrzeugen mit Automatikgetriebe ein Torsen-Mitteldifferential. An der Hinterachse ist ebenfalls ein Torsen-Differential verbaut.
laut Betriebsanleitung:
Werte in Klammern gelten für Automatik
(Stückzahl inklusive vorübergehend stillgelegter Fahrzeuge jeweils am 1. Januar)
Bei der Markteinführung kostete der Audi V8 3,6 98.700 DM, die Langversion 155.000 DM. Kurze Zeit später wurde eine Version mit geringerer Serienausstattung vorgestellt, das ursprüngliche Grundmodell erhielt die Zusatzbezeichnung „Exclusiv“. Im Januar 1990 waren folgende Modelle verfügbar:
Audi V8 quattro DTM der Saison 1992 von Frank Biela
Mit dem V8 quattro DTM war Audi von 1990 bis zur Saisonmitte 1992 in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft engagiert. Hans-Joachim Stuck konnte sie 1990 und Frank Biela 1991 gewinnen.
Seit 2003 setzt Derichs Rennwagen e.V. einen für den Motorsport angepassten 1992er-V8 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein. Das Fahrzeug verfügt über den 4,2-Liter-V8-Motor, das 4-Gang-Automatikgetriebe und Allradantrieb und leistet etwa 300 PS.
Trotz vieler mechanischer und elektronischer Innovationen gilt der Audi V8 bis heute als recht zuverlässig. In Dauertestberichten diverser Autozeitschriften über 100.000 km schnitt das Fahrzeug seinerzeit meist mit geringen Mängeln und ohne Ausfälle überdurchschnittlich gut ab.
Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass anfallende Reparaturen aufgrund der geringen gebauten Stückzahl immense Kosten mit sich bringen können. Der derzeitige Fahrzeugbestand in Deutschland liegt bei gut 2000 Stück. Ersatzteile sind hierdurch auf dem Gebrauchtmarkt selten und teuer, aber auch Neuteile sind zunehmend schwerer erhältlich sofern es sich nicht um reine Verschleißteile handelt, da durch die Ersatzteilpolitik von Audi in den letzten Jahren immer mehr fabrikneue Ersatzteile für ältere Baureihen entfallen. Die Preise verbliebener neuer, aber auch gebrauchter Ersatzteile bewegen sich teilweise weit oberhalb des gängigen Oberklasseniveaus.
Kurz nach der Präsentation des Audi V8 rügten bereits viele Fachzeitschriften die hohen Ersatzteilpreise. Anfang der 1990er Jahre kostete ein neuer Motor 20.000 DM (der Preis eines neuen VW Golf), ein Automatikgetriebe 13.000 DM, und für einen Satz vorderer Bremsscheiben wurden inklusive Bremsbeläge 1500 DM verlangt.
Vermutlich auch aus diesem Grund befinden sich heute die meisten verbliebenen Exemplare des V8 in Liebhaber- oder Sammlerhänden
Quelle: Wikipedia.de